Für viele Unternehmen und Arbeitnehmer ist ein klassischer 9-to-5-Job mit acht Arbeitsstunden eine Selbstverständlichkeit, die nicht hinterfragt wird. Mittlerweile wandelt gibt es aber auch eine Vielzahl alternativer Arbeitszeitmodelle. Der große Personalmangel in vielen Branchen und die zunehmende Digitalisierung sind zwei Aspekte, die für gravierende Veränderungen in der Arbeitswelt sorgen. Wer mit der Zeit gehen will, sollte sich dessen bewusst sein und unter anderem mit den verschiedenen Arbeitszeitmodellen befassen.
Inhalt
↓ Definition Arbeitszeitmodelle
↓ Diese Arbeitszeitmodelle gibt es
↓ Das macht flexible Arbeitszeiten aus
↓ Das sind die Vorteile flexibler Arbeitszeitmodelle für das Unternehmen
↓ So profitieren Mitarbeitende von flexiblen Arbeitszeiten
↓ Checkliste: So kann die Führung eines Arbeitszeitkontos erfolgen
↓ 5 Tipps rund um die Erfassung der Arbeitszeiten
↓ Wie wird das jeweilige Arbeitszeitmodell festgelegt?
↓ Wo sind die gesetzlichen Arbeitszeiten geregelt?
↓ Welche Rolle spielt HR-Software in Zusammenhang mit den verschiedenen Arbeitszeitmodellen?
↓ Was hat es mit der Regelarbeitszeit auf sich?
Definition Arbeitszeitmodelle
Ein Arbeitszeitmodell ist eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, in der die üblichen Arbeitszeiten genau definiert sind. Dabei geht es um die täglichen, wöchentlichen oder sogar jährlichen Arbeitszeiten. Arbeitsverträge und Tarifverträge sind hier maßgebend, wobei auch die gesetzlichen Regelungen zu den Arbeitszeiten beachtet werden sollten.
Diese Arbeitszeitmodelle gibt es
Arbeitszeitmodell werden von Unternehmen eingesetzt, um die anfallende Arbeit planen und organisieren zu können. Indem sie einem Mitarbeitenden ein Arbeitszeitmodell zuweisen, wissen Unternehmen, wann ihnen die betreffende Arbeitskraft zur Verfügung steht. Die Arbeitszeitmodelle können je nach Anforderungen des Unternehmens, der Branche, den gesetzlichen Bestimmungen und den Präferenzen der Mitarbeiter variieren.
Das sind einige gängige Arbeitszeitmodelle
- Vollzeit
- Teilzeit
- Gleitzeit
- Schichtarbeit
- Vertrauensarbeitszeit
- Lebensarbeitszeit
- Jahresarbeitszeit
- Mitarbeit auf Abruf
- Job-Sharing
Das macht flexible Arbeitszeiten aus
Viele Arbeitszeitmodelle sind oft starr und geben vor, zu welchen Zeiten die Mitarbeitenden ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen müssen. Die Arbeitszeiten sind somit genau definiert. Anders ist es bei flexiblen Arbeitszeiten. Hier gibt es keine festgelegte regelmäßige Arbeitszeit. Die Mitarbeitenden haben eine gewisse Freiheit bei der Festlegung ihrer Arbeitszeiten innerhalb bestimmter Vorgaben. Die Jahresarbeitszeit hingegen verschafft vor allem dem Unternehmen Flexibilität. Die wöchentliche oder monatliche Arbeitszeit wird über das gesamte Jahr verteilt und kann flexibel gestaltet werden, um z.B. saisonale Schwankungen besser abzudecken.
Das sind die Vorteile flexibler Arbeitszeitmodelle für das Unternehmen
Unternehmen, die sich für ein flexibles Arbeitszeitmodell entscheiden, können davon gleich mehrfach profitieren. In erster Linie können sie auf die aktuelle Auftragslage Rücksicht nehmen und die vorhandene Arbeitskraft abrufen, wenn sie tatsächlich gebraucht wird. Das ist besonders für Betriebe, die saisonal mit schwankenden Auslastungen zu tun haben, ein Vorteil.
Flexible Arbeitszeiten werden auch von Mitarbeitenden gerne genutzt und steigert ihre Produktivität und Motivation. Arbeitszeitmodelle können damit auch wichtige Werkzeuge zur Förderung der Mitarbeiterbindung sein.
So profitieren Mitarbeitende von flexiblen Arbeitszeiten
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer freuen sich oft über flexible Arbeitszeiten, weil sie viel Flexibilität bieten. Sie können ihre Arbeitszeiten damit kurzfristig anpassen, wenn beispielsweise familiäre Verpflichtungen anstehen. Und sie fühlen sich ernst genommen und respektiert, weil sie nicht nur die Anweisungen des Chefs umsetzen müssen, sondern selbst Einfluss auf ihre Arbeitszeiten nehmen können. Das entgegengebrachte Vertrauen und die gewonnenen Freiheiten sorgen für mehr Zufriedenheit.
Checkliste: So kann die Führung eines Arbeitszeitkontos erfolgen
Dass Unternehmen die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeitenden erfassen, hat ökonomische und rechtliche Gründe. In der Regel wird ein Arbeitszeitkonto für jeden Mitarbeitenden geführt, das Auskunft über die geleisteten Arbeitsstunden gibt und die Anwesenheiten erfasst. Die Erfassung wird üblicherweise mit einem System zur Zeiterfassung erledigt. Die folgende Checkliste zeigt, wie die Zeiten erfasst werden können:
- Stift und Papier
- Excel-Tabelle
- Stechuhr
- Zeiterfassungssoftware
- Arbeitszeiterfassung per App
5 Tipps rund um die Erfassung der Arbeitszeiten
Die Erfassung der Arbeitszeiten ist für Unternehmen ein wichtiges Thema. Die Umsetzung kann schwierig sein, lohnt sich aber und ist zudem seit einiger Zeit Pflicht (Urteil zur Zeiterfassungspflicht).
Die folgenden Tipps können Unternehmen helfen, ein gutes Gleichgewicht zu finden:
- Führen Sie ein einfaches und zuverlässiges System zur Zeiterfassung ein
- Integrieren Sie die Zeitwirtschaft in Ihr betriebliches Workforce Management System
- Binden Sie Ihre Mitarbeitenden aktiv in die Planung und Organisation der Arbeitszeiten ein
- Beachten Sie die rechtlichen Vorgaben zur verpflichtenden Erfassung der Arbeitszeiten
- Bringen Sie Ihren Mitarbeitenden Vertrauen entgegen und setzen Sie nicht ausschließlich auf absolute Kontrolle
Wie wird das jeweilige Arbeitszeitmodell festgelegt?
Die Festlegung des jeweiligen Arbeitszeitmodells liegt im ersten Schritt beim Arbeitgeber. Im Arbeitsvertrag werden die üblichen Arbeitszeiten definiert, sodass daraus auch das jeweilige Arbeitszeitmodell hervorgeht. Der Arbeitgeber kann so von seinem Weisungsrecht Gebrauch machen. Es ist aber natürlich nicht ausgeschlossen, dass Mitarbeitende im Zuge der Vertragsverhandlungen oder auch bei bereits bestehendem Arbeitsverhältnis ihre Wünsche einbringen.
Wo sind die gesetzlichen Arbeitszeiten geregelt?
In Deutschland regelt das Arbeitszeitgesetz die gesetzlichen Arbeitszeiten. Aus § 3 ArbZG geht hervor, dass der 8-Stunden-Tag als Standard gilt und grundsätzlich nicht überschritten werden darf. Sofern ein Ausgleich erfolgt, kann die werktägliche Arbeitszeit allerdings auch auf zehn Stunden pro Tag ausgedehnt werden.
Welche Rolle spielt HR-Software in Zusammenhang mit den verschiedenen Arbeitszeitmodellen?
Das moderne Personalmanagement setzt unter anderem auf digitale Lösungen, sodass entsprechende HR-Software unerlässlich ist. Unternehmen, die von der Standardarbeitszeit abweichen oder sogar mehrere Arbeitszeitmodelle parallel einsetzen, brauchen daher ein leistungsstarkes Workforce Management System, das diesen Anforderungen gewachsen ist. Eine zuverlässige Lösung für die Zeitwirtschaft, die Anbindung an ein Zeiterfassungssystem und eine leistungsstarke Personaleinsatzplanung sind unerlässlich.
Was hat es mit der Regelarbeitszeit auf sich?
In Zusammenhang mit den Arbeitszeiten ist oft auch von der Regelarbeitszeit die Rede. Als Regelarbeitszeit versteht man die gesetzlich erlaubten regelmäßigen Arbeitszeiten. In Deutschland ist damit typischerweise der 8-Stunden-Arbeitstag im Kontext der 40-Stunden-Woche gemeint. Individuelle Regelungen zu den Arbeitszeiten und unterschiedliche Arbeitszeitmodelle sorgen in der Praxis für oft erhebliche Abweichungen. Die Regelarbeitszeit ist also lediglich als allgemeine Norm unter Berücksichtigung der Gesetzeslage zu verstehen.
Zusammenfassung
Der klassische 9-to-5-Job in Form eines 8-Stunden-Arbeitstages im Rahmen einer Vollzeitbeschäftigung ist nach wie vor der Renner unter den Arbeitszeitmodellen. Es gibt aber weitaus mehr Möglichkeiten, die Arbeitszeiten zu gestalten. Häufig bietet es sich auch an, flexible Arbeitszeiten einzuführen. Eine zuverlässige und exakte Arbeitszeiterfassung darf dabei nicht fehlen. Setzen Sie deshalb auf eine geeignete Software zur Personalplanung.
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